Von Reben zum Naherholungsgebiet 

Der Weinanbau hat eine lange Geschichte im Wallis und ist ein kulturelles Erbe im Rhonetal, das ganze Landschaften gestaltet hat. Mit steigender Bevölkerungszahl wuchs auch die Nachfrage an Erholungsräumen in der Siedlung. So wurde der ehemalige Weinhügel renaturiert und mit dem bestehenden Waldstück ‘Petit-Bois’ verbunden. Dazu wurden die alten Rebstöcke entfernt und mit standortangepassten, einheimischen Strauch- und Baumarten bepflanzt. Blumenwiesen bieten mit ihrem reichen Blütenangebot Wildbiene, Schmetterling und Co. Nahrung. Die ergänzenden Kleinstrukturen (Steinhaufen, Totholz, Asthaufen) sorgen für geeigneten Unterschlupf. Die Streuobstwiese (Hochstammobstbäume mit Blumenwiese) ergänzt die verschiedenen wertvollen Lebensräume. 

Ein ausserschulischer Lernparcours für die Bevölkerung 

Anstatt unzugänglicher Rebparzellen findet die Bevölkerung nun auf einer Fläche von rund 5'500 m2 Möglichkeit zum Spazieren und Verweilen, aber auch Inspiration für die Förderung der Artenvielfalt im eigenen Garten. Entdecken Sie auf den neugeschaffenen Naturflächen Möglichkeiten, wie Sie die Artenvielfalt in Ihrem Garten fördern können. Humorvolle Tafeln weisen Sie auf Gestaltungsmöglichkeiten hin und bieten Ihnen via QR-Code weiterreichende Informationen. 

Naturförderung im Siedlungsgebiet

Die Natur ist die Grundlage des Lebens für uns Menschen. Sie stellt uns sauberes Trinkwasser, Luft zum Atmen und Nahrung zu Verfügung. Wälder schützen unsere Böden vor Erosion und Häuser sowie Strassen vor Steinschlag und Lawinen. Insekten bestäuben Obst- und Gemüsesorten in unseren Gärten. Bäume und unversiegelte Flächen kühlen unsere unmittelbare Umgebung an heissen Sommertagen. Mit der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft und Verstädterung gerät dieses sensible Netzwerk ins Wanken. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Grünflächen in Siedlungen schaffen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Sie finden hier auf kleinem Raum eine Vielzahl an verschiedenen Standorten, von schattig bis exponiert und von feucht bis trocken. Je höher die Anzahl unterschiedliche Lebensbedingungen, desto höher ist die Artenvielfalt.

Der Schutz und die Förderung der Natur im Siedlungsraum sind daher von grösster Bedeutung für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung.

Übersicht biodiversitätsfördernder Elemente 

Die vorliegende Übersicht zeigt die wichtigen Elemente für ein vielfältiges und natürliches Siedlungsgebiet. Bei jeder Massnahme werden der Nutzen für Mensch und Natur erläutert. Entsprechend der verfügbaren Ressourcen werden der anfallende Realisierungs- und Umsetzungsaufwand sowie eine Kostenschätzung angegeben. Abweichungen sind je nach Art und Umsetzung der Massnahmen möglich. Bei der Neuerstellung von Bauten und Anlagen sowie Terrainveränderungen ist die Baubewilligungspflicht jeweils zu prüfen. Sämtliche Beispiele und Bilder stammen aus den Gemeinden im Naturpark Thal und dem Naturpark Pfyn-Finges.