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Schauacker Brentjong

Der Naturpark Pfyn-Finges setzt sich für die Aufwertung und Erhaltung der traditionellen Kultur- und Naturlandschaft ein. In Brentjong setzt er Impulse mit seinem Schauacker: Die seltenen Arten der Ackerbegleitflora werden dort gezielt gefördert und erhalten. Der Acker ist für Interessierte frei zugänglich.

Gezähnter Ackersalat (Valerianella dentata) – Ein anderer Nüsslisalat

Der «gezähnte Ackersalat» wächst vor allem in Weinbergen und Äckern. In den Kantonen Waadt und Genf ist er geschützt. Die Vorkommen sind aber in der ganzen Schweiz stark bedrängt, darum bitte nicht verspeisen!

Kornblume (Centaurea cyanus) – Die Verzauberte

Cyan – ein Blauton aus dem Nahen Osten. Durch den dunkleren Blütenmittelteil wirkt die Pflanze mystisch – als ob man wie durch eine Zauberkugel in seine eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sehen könnte. Deshalb spielt die Kornblume in der Mythologie und noch heute bei vielen Bräuchen eine wichtige Rolle.

Kornrade (Agrostemma githago L.) – Immer ein Kopf grösser

Blüten sind dunkelrosa und an einem sehr langen Stängel. Dies ist eine Anpassung um das Wintergetreide zu überragen. Der Entwicklungsrhythmus der Kornrade ist sehr ähnlich wie der des Wintergetreides. Im Sommergetreide wird die Kornrade zu spät reif und kann deshalb nur schlecht versamen. Die Samen sind leicht giftig und müssen aus der Getreideernte entfernt werden (Saatgutreinigung).

Moderner Roggen – Der standfeste Zeitgenosse

Heute wird die gesamte Arbeit auf den Äckern mit Maschinen erledigt und mehr Dünger steht zur Verfügung. Moderne Getreidesorten müssen daran angepasst sein. Sie sind daher kurz, standfest und wenig winterhart. Um den Ertrag zu erhöhen sind die Halme kürzer, die Ähren länger und die Körner grösser. Dadurch dringt weniger Licht durch und die Ackerbegleitflora verschwindet.

Möhren-Haftdolde (Caucalis platycarpos) – Der blinde Passagier

Ihre weissen Blüten lassen die Pflanze unschuldig erscheinen. Doch sind ihre Früchte mit 4 Reihen aus Stacheln besetzt, welche an der Spitze hakig gebogen sind. Die Möhren-Haftdolde lässt sich vorwiegend auf trockenen Äckern und kalkigen Böden nieder. Dort spriesst sie bis zu 30 cm in die Höhe. Die Samen reisen wie blinde Passagiere auf einem Tierfell oder an unseren Socken zu neuen Standorten.

Ranken-Platterbse (Lathyrus aphaca) – Die Ungeniessbare

Diese zarte Pflanze besteht praktisch nur aus Nebenblättern und Ranken. Dabei schlängeln sich die Blätter schützend um den kahlen Stängel. Hie und da scheint eine goldene Blüte aus dem Grün hervor, die sich in flache Hülsenfrüchte mit giftigen Samen verwandelt. 

Rauhaariger Eibisch (Althaea hirsuta) – Die Ballkönigin

Der Rauhaarige Eibisch mag auf den ersten Blick seinem Namen alle Ehre machen. Er wirkt ungezähmt, wild und wie es der Name schon sagt rau. Nicht gerade eine Pflanze, die man gerne mitnehmen würde. Doch sobald sie ihre sanft lila gefärbten Blüten entfaltet, zeigt sie sich von ihrer besten Seite und erinnert an Seide. Könnte man doch nur mit ihren Blüten Wolle spinnen… 

Rundblättriges Hasenohr (Bupleurum rotundifolium) – Seltene Eleganz

Das rundblättrige Hasenohr blüht im Sommer zwischen Juni und Juli. Seine eleganten gelben Blüten setzen sich in Szene. Die Pflanze bevorzugt sonnige Plätze auf offenen Böden und wächst dort bis zu 60 cm hoch. Leider ist sie in der Schweiz sehr selten geworden und stark gefährdet. Gerade Wildbienen vermissen diese wichtige Futterpflanze.

Sand-Mohn (Papaver argemone L.) - Er findet Lösungen

Der Sand-Mohn hat kleinere Blüten als der Klatsch-Mohn. Der Stängel ist oft reich verzweigt mit mehreren Blüten, deshalb blüht er über eine längere Zeit. Bei engen Platzverhältnissen bleibt die Pflanze klein und macht nur wenige Blüten. Dies ist eine Anpassung an die Bedingungen in einem Getreidefeld; so kann die Pflanze trotzdem blühen, Samen produzieren und so ihre Fortpflanzung sichern.

Sommer-Blutströpfchen (Adonis aestivalis) – Griechische Schönheit

Im Getreidefeld beheimatet, sticht das Sommer-Blutströpfchen geradezu heraus. Als wollte es mit Aphrodite selbst in Konkurrenz treten. Sein kahler Stängel lässt die Blüte bis zu 50 cm über dem Erdboden thronen. Anders als beim feuerroten Blutströpfchen sind die Blütenblätter viel breiter und wirken dadurch voller. Krönend wirken ihre orangeroten Blüten mit dunklerem Grund. Eine wahre Schönheit.