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Verlotscher Beifuss

(Artemisia verlotiorum) 
Korbblütler

Ursprungsgebiet: China, unabsichtlich eingeführt

Beschreibung 

Mehrjährige, 40 -150 cm hohe Pflanze. Stängel gestreift, rötlich und kaum verzweigt. Die Pflanze bildet zahlreiche lange unterirdische Ausläufer (1m) und ist stark aromatisch (Kampfer-Geruch). Die bodennahen Blätter sind 1-2fach geteilt und zweifarbig (die Oberseite grün und kahl, die Unterseite grau und dicht behaart). Die Blätter in der oberen Hälfte der Pflanze sind vollständig geteilt, die Abschnitte sind schmallanzettlich und ungezähnt. Zahlreiche kleine, braunrote Einzelblüten befinden sich in Köpfchen, die ca. 4mm gross sind.

Späte Blütenzeit: September bis November.

Mögliche Verwechslung

Gemeiner BeifussFeld-BeifussEchter WermutAufrechtes Traubenkraut

Ausbreitung 

Der Verlotscher Beifuss gelangt in unserem Klima nur selten zur Samenreife, da die Pflanze sehr spät blüht. Die Vermehrung erfolgt fast ausschliesslich vegetativ über kurze Distanzen. Landwirtschaftliche Tätigkeiten und weitere Verbreitungsursachen wie die Verschleppung von kontaminierten Erdmaterial und illegale Ablagerung von Gartenabfällen in der Natur fördern die Ausbreitung dieser Pflanze.

Lebensraum 

Bevorzugt nährstoffreiche Böden, entlang von Eisenbahnlinien, in Weinbergen sowie auf steinigen Böden in der Nähe von Fliessgewässern. Kann rasch in Kulturland, landwirtschaftliche Brachflächen oder neu angesäte Wiesen vordringen.

Negative Auswirkung

Diese Art bildet dichte Bestände und kann in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen sowie frisch angesätem Grünland Probleme verursachen. Hat sich die Pflanze am Ort erst einmal etabliert, ist ihr Wurzelsystem und der oberirdische Bestand so dicht, dass der Verlotsche Beifuss eine starke Konkurrenz zur vorhandenen Flora und Fauna ist.

Mechanische Bekämpfung

  Massnahmen Jahreszeit

Einzelne Pflanzen

Ganze Pflanze mit den Wurzeln und Ausläufern ausreissen oder ausgraben.

April - August

Grosse Bestände

Mahd des Bestandes 2-mal jährlich. 

1. Schnitt: Juli

2. Schnitt: August

Entsorgung

  • Gesamtes Pflanzenmaterial im Kehricht entsorgen – keine Kompostierung.

Vorsichtsmassnahmen

  • Material nur in gedeckten Transportmitteln transportieren.
  • Keine Erde mit Wurzelfragmenten oder Pflanzen verbreiten, da sich auch kleine Ausläuferstücke zu neuen Pflanzen entwickeln können.
  • Begrünung des offenen Bodens mit einheimischen Pflanzen.
  • Während mindestens 5 Jahren regelmässige Nachkontrollen durchführen.

Ersatzpflanzen

Einheimische Artemisia (z.B. Gemeiner Beifuss)

Wissenswertes

Der Verlotsche Beifuss stammt aus Ostasien, höchstwahrscheinlich aus dem Südosten von China. Er wurde in Mitteleuropa zuerst 1873 in Frankreich beobachtet, einige Jahre später in Italien und in der West- und Südschweiz wurde er das erste Mal 1902 festgestellt. Die Tatsache, dass die Vermehrung fast ausschliesslich vegetativ über kurze Distanzen erfolgt, erklärt sein Fehlen in durchaus geeigneten Gebieten. Das hat jedoch seine Ausbreitung in weite Teile Europas nicht verlangsamt. Insbesondere in England wurde er entlang von Transportwegen durch die Verlagerung von mit Wurzelstücken kontaminiertem Material (Erde, Schotter) weiterverbreitet. (Quelle: InfoFlora, Merkblatt, Seite 3, 02.03.2021)

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Verlotscher Beifuss © Erwin JörgVerlotscher Beifuss © Erwin Jörg

Verlotscher Beifuss © Erwin Jörg

Stängel gestreift, rötlich und kaum verzweigt. Blattoberseite grün und kahl, Blattunterseite grau und dicht behaart © Erwin JörgStängel gestreift, rötlich und kaum verzweigt. Blattoberseite grün und kahl, Blattunterseite grau und dicht behaart © Erwin Jörg

Stängel gestreift, rötlich und kaum verzweigt. Blattoberseite grün und kahl, Blattunterseite grau und dicht behaart © Erwin Jörg

Bodennahe Blätter 1-2fach geteilt © Erwin JörgBodennahe Blätter 1-2fach geteilt © Erwin Jörg

Bodennahe Blätter 1-2fach geteilt © Erwin Jörg

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