Ursprungsgebiet: Nordamerika, als Zierpflanze eingeführt 

Beschreibung 

Ein-, zwei- oder bei Schnitt mehrjährige bis 150 cm hohe Krautpflanze. Aufrechter, gegen oben meist verzweigter und behaarter Stängel. Blätter hellgrün, beidseitig flaumig behaart in verschiedenen Blattformen; von rundliche (unten) bis schmal (oben). Jungpflanze bildet im ersten Jahr bodennahe Rosette. Die Pflanze hat viele Blüten, jede Blüte mit vielen sehr schmalen, weissen bis lila Blüttenblättern und gelben Staubblättern.

Blütezeit: Juni bis Oktober.

Mögliche Verwechslung

Kanadisches Berufkraut, Scharfes Berufkraut, Wiesen-Margerite, Echte Kamille, Lanzettblättrige Aster

Ausbreitung 

Eine einzige Pflanze bildet 10'000 bis 50'000 Flugsamen mit Haarkranz, welche mit dem Wind kilometerweit fortgetragen werden. Keimfähige Samen bilden sich auch ohne Befruchtung und können zudem nach über 5 Jahren im Boden austreiben. Daher kann sich aus einer einzigen Pflanze ein ganzer Bestand bilden.

Lebensraum 

Pionierstandort, entlang von Strassen, Bahngeleisen und Fliessgewässer, in Wiesen und Weiden, landwirtschaftlichen Kulturen und in Gärten

Negative Auswirkung

Besiedelt zunehmend Magerwiesen, Buntbrachen, Ruderalstandorte, Weiden und verdrängt dort die wertvolle, zum Teil schon selten gewordene einheimische Pflanzenarten.

Mechanische Bekämpfung

Entsorgung

• Blüten und Wurzeln im Kehricht entsorgen – keine Kompostierung.
• Restliche Pflanzenteile können vor Ort gelassen oder kompostiert werden.

Vorsichtsmassnahmen

• Ausbreitung durch Samen: Mechanische Bekämpfung vor der Samenbildung durchführen und beim Transport geschlossene Säcke verwenden.
• Einmaliges Mähen fördert den Wachstum und verschlimmert die Situation! Die Pflanze bildet erneut Blüten, bis sie einmal Samen produzieren kann.
• Während mindestens 5 Jahren regelmässige Nachkontrollen durchführen.
• Offenen Boden rasch mit einheimischen Arten begrünen.

Ersatzpflanzen

Margeriten, Gänseblümchen, verschiedene Kamillen (Hundskamillen, Echte Kamille, Strandkamille)

Wissenswertes

In seinem Ursprungsland Nordamerika wird das Einjährige Berufkraut als Heilpflanze für Erkältungstees und als Schutzpflanze vor Bösen Mächten verwendet.

Das Einjährige Berufkraut sondert sekundäre Pflanzenstoffe in seine Umgebung ab, die die Keimung und das Wachstum der es umgebenen Pflanzen behindern (Allelopathie). So reduziert es die Konkurrenz um vorhandene Umweltfaktoren (Wasser, Licht, Nährstoffe) durch andere Pflanzenarten. Dadurch stehen diese ihm selbst zur Verfügung, stärken seine Konkurrenzkraft weiter und tragen so zu seinem invasiven Charakter bei. (Quelle: InfoFlora, Merkblatt, Seiten 3 und 4, 02.03.2021)