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Wenn exotische Pflanzen eine Herausforderung werden

Exotische Problempflanzen sind Pflanzen, die nach 1500 durch menschliche Aktivitäten bewusst oder unbewusst zu uns gelangten und sich in der Natur ohne menschliches Zutun etabliert haben. Diese sogenannten Neophyten werden in invasive und andere Neophyten eingeteilt, wobei sich die invasiven Arten so stark und rasch ausbreiten, dass sie einheimische Arten verdrängen und für die menschliche Gesundheit, für Infrastrukturbauten oder für die Land- und Forstwirtschaft zu einem grossen Problem werden können. Je länger man mit einer Bekämpfung wartet, desto schwieriger wird sie. Jedes Neophytenvorkommen kann sich zu einer Quelle der Ausbreitung entwickeln. Einige dieser Pflanzen gehören zu den verbotenen invasiven Neophyten und dürfen nicht neu angepflanzt werden. 

Gemeinsam können wir die Verbreitung der invasiven Neophyten bekämpfen und stoppen:

  • Verzichten Sie auf exotische Problempflanzen, es gibt genügend einheimische, attraktive Alternativen. 
  • Kontrollieren Sie Ihren Garten sorgfältig und entfernen Sie vorhandene invasive Neophyten.
  • Entsorgen Sie die invasiven Neophyten im Kehricht, nicht im Gartenkompost. Achten Sie darauf, dass beim Transportieren keine Samen, Früchte und Wurzelteile verloren gehen.

Folgende invasive Neophyten sieht man oft in Gärten:

Sommerflieder (Buddleja davidii): Er wird auch Schmetterlingsstrauch genannt, weil sein Nektar zwar Schmetterlinge anzieht, jedoch den Raupen keine Nahrung bietet. Dadurch gefährdet er unsere einheimischen Schmetterlinge! Der Sommerflieder bildet dichte Bestände und verhindert das Aufkommen von einheimischen Kräutern, Sträuchern und Bäumen. Die Artenvielfalt an diesen Standorten verschwindet im nu. Entfernen Sie die ganze Pflanze und entsorgen Sie die Samen und den Wurzelstock mit dem Kehricht. Am frei gewordenen Platz können Sie einen schwarzen Holunder, Gemeines Pfaffenhütchen oder eine Gemeine Berberitze pflanzen. Die Schmetterlinge werden Ihnen danken.

Nordamerikanische Goldruten (Solidago canadenis und gigantea) Diese exotischen Pflanzen aus Nordamerika sind verboten zu verkaufen, neu anzupflanzen und zu verpflanzen (= verbotene invasive Pflanze). Man ist verpflichtet die Verbreitung zu verhindern, da sich die nordamerikanischen Goldruten effizient durch Ausläufer und Samen vermehren. Durch das rasche Wachstum und die dichten Bestände verdrängen sie unsere einmaligen einheimischen Arten. Entfernen Sie die Pflanze vor der Blüte mit den Wurzeln und entsorgen Sie das gesamte Pflanzenmaterial im Kehricht. Als einheimische Alternative eignen sich Johanniskraut, Gemeiner Gilbweiderich und Grossblütige Königskerze. 

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Der Kirschlorbeer, vor allem die Blätter und die Beeren, ist giftig. Vögel fressen die Beeren trotzdem und fördern damit die unkontrollierte Ausbreitung in naturnahe Gebiete. Der Kirschlorbeer verdrängt mit seinem dichten Blätterwerk jeglichen Unterwuchs und bedrängt unsere einheimische Artenvielfalt. Entfernen Sie die ganze Pflanze samt Wurzeln und entsorgen Sie das Material mit dem Kehricht. Als Ersatzpflanzen eignen sich der Gemeinde Liguster, die Eibe oder die Kornelkirsche. 

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