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Aktiv gegen invasive Neophyten: Gorssprojekt in der Gemeinde Crans-Montana

Am 1. Mai 2022 hat der Kanton eine Weisung zum Schutz der Landwirtschaft verordnet, welche die Beseitigung invasiver Pflanzen zwingend vorschreibt, wenn deren Verbreitung auf landwirtschaftliche Flächen übergreifen oder/und die Gesundheit gefährden können. Währenddessen lancierten die Gemeinde Crans-Montana und der Naturpark Pfyn-Finges schon einen umfangreichen Plan.

Neue kantonale Weisung
Der Kanton Wallis hat soeben die Massnahmen zur Bekämpfung invasiver Pflanzen verschärft. Denn obwohl seit Jahren Massnahmen zu deren Beseitigung ergriffen werden, stellen diese invasiven Neophyten weiterhin ein beunruhigendes Problem dar, insbesondere für die Landwirtschaft. Die Gemeinden wurden soeben vom Amt für Landwirtschaft informiert: Ihre Aufgabe ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren, aber vor allem ihre Beseitigung anzuordnen.

Kommunale Zählung und Kontakt zu Privaten
Schon vor dieser neuen Weisung hat die Gemeinde Crans-Montana ein ehrgeiziges Programm in die Wege geleitet: Die Mitarbeiter des Werkhofs greifen jedes Jahr im öffentlichen Raum ein, indem sie invasive Pflanzen bekämpfen, und informieren die Einwohner durch verschiedene Kommunikationsmassnahmen.

Neu in diesem Jahr ist, dass ein Verantwortlicher für die Bekämpfung invasiver Pflanzen ernannt wurde; er führt vor Ort eine Sichtung durch, um die von den invasiven Neophyten betroffenen Parzellen zu erfassen. Er notiert die verschiedenen gesichteten Pflanzen. Es folgt eine umfangreiche Verwaltungsarbeit, um den Eigentümer jeder Parzelle ausfindig zu machen, ihn anzuschreiben und ihm mitzuteilen, welche Pflanze(n) auf seinem Grundstück wächst (wachsen), und ihm entsprechende Ratschläge zur Beseitigung zu geben. Am 10. Mai 2022 wurden 1’000 Briefe verschickt, es wurden 1’200 Grundstücke erfasst die einer Intervention bedürfen. In diesem Monat Mai wurde vor allem das Glatte Zackenschötchen gesichtet. Die Erfassung wird fortgesetzt, je nachdem, wie weit die Blütezeit der verschiedenen Pflanzen fortgeschritten ist.

Der Naturpark Pfyn-Finges, der sehr aktiv in der Kommunikation und der Beratung über gute Praktiken ist, hat eine Broschüre herausgegeben, die man in die Tasche stecken kann. Anhand von Bildern kann man die problematischen Pflanzen erkennen und man lernt die guten Praktiken kennen, um sie zu beseitigen. Sie wird allen Personen, die dies wünschen, kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie wurde dem Schreiben an die betroffenen Hausbesitzer beigefügt.

Kurse für Privatpersonen und Fachleute
Invasive Pflanzen werden oft durch den Transport von Erde bei Bauarbeiten verschleppt. Sie werden auch absichtlich gepflanzt, weil Privatpersonen sich der Problematik nicht unbedingt bewusst sind (z. B. der Schmetterlingsstrauch). Es erschien wichtig, einen speziellen Kurs für die verschiedenen Berufsgruppen anzubieten, die eine Rolle spielen: Landschaftsgärtner, Landwirte, Gebäudeverwalter, Bauunternehmen usw. Alle derartigen Unternehmen in der Gemeinde Crans-Montana wurden von der Gemeindeverwaltung kontaktiert und zur Teilnahme am Kurs am 14. Mai 2022 eingeladen. Der Kurs wird von Drosera durchgeführt, welche vom Naturpark Pfyn-Finges ein Mandat erhalten haben. Am Samstag, 27. August, wird auch ein Kurs für Privatpersonen organisiert, bei dem nach dem theoretischen Teil ein Einsatz im Gelände folgt.

«Natureinsätze»
Der Naturpark leitet auch Natureinsätze die sich an die gesamte interessierte Bevölkerung des Kantons richtet. Einer dieser Freiwilligentage wird am 11. Juni auf dem Gebiet der Gemeinde Crans-Montana stattfinden. Die Teilnehmer werden ihre Zeit einsetzen, um invasive Pflanzen auszureissen.

DAS PROGRAMM ZUR BEKÄMPFUNG INVASIVER PFLANZEN IST TEIL DER INITIATIVE «CRANS-MONTANA ENGAGIERT SICH FÜR DIE NACHHALTIGKEIT».

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