(Robinia pseudoacacia)
Schmetterlingsblütler
Ursprungsgebiet: Nordamerika, als Ziergehölz, Bienenpflanze und wegen der Qualität seines Holzes eingeführt
Beschreibung
Sommergrüner Baum bis 25 m hoch mit graubrauner, tief gefurchter Rinde. Sprossachsen der sterilen Triebe mit Dornen. Blätter aus 7 bis 12 ovalen Teilblättern zusammengesetzt. Blüten weiss, wohlriechend, stark honigtragend und in lockerhängenden Trauben. Abgeflachte, braune bis 10 cm lange hängende Früchte (Hülsen) mit mehreren schwarzen, bohnenähnlichen Samen.
Blütezeit: Mai bis Juni.
Mögliche Verwechslung
Gleditschie, Gemeine Esche, Gemeiner Goldregen, Vogelbeerbaum
Ausbreitung
Vor allem über Samen, die der Wind bis 100 m weit verbreitet. Die Samen sind bis zu 10 Jahren keimfähig. Überwächst rasch grosse Flächen durch Wurzelausläufer und bildet nach Schnitt dichte, strauchartige Bestände.
Lebensraum
In trocken-warmen Lagen, Kultiviert als Strassen- und Parkbaum, verwildert in lichten Wäldern, in extensiv bewirtschafteten Wiesen, an Ufern, Bahn- und Strassenböschungen.
Negative Auswirkung
Die Robinie, auch falsche Akazie genannt, ist ein schnellwachsender Baum mit einer enormen vegetativen Vermehrungskraft. Als konkurrenzfähige Pionierart bildet sie grossflächige, dichte und waldartige Bestände. Dadurch verändert sie die einheimische Pflanzengemeinschaften und verhindert die natürliche Waldverjüngung. Die Robinie ist zudem in der Lage, Luftstickstoff zu fixieren und ‘düngt’ dabei den Boden, dadurch werden einheimische Arten nährstoffarmer Böden verdrängt. Die grossen nektarreichen Blüten der Robinie zieht zahlreiche bestäubende Insekten an, was eine starke Konkurrenz für die Bestäubung einheimischer Arten darstellt.
Mechanische Bekämpfung
Schutzkleider tragen (Handschuhe, Lange Kleider), da alle Pflanzenteile giftig sind und Verletzungsgefahr von den kräftigen Dornen an den sterilen Trieben ausgeht.
Massnahmen | Jahreszeit | |
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Einzelne, junge Pflanzen |
2- bis 3-mal jährlich Pflanze mit Wurzeln ausreissen oder ausgraben. |
Ganzes Jahr |
Grosse Bestände |
Ringeln
|
Erstes Jahr: Februar Zweites Jahr: Juni |
Grosse Bestände |
Fällen und zusätzlich • Wurzelstock ausgraben oder • 4- bis 5-mal jährlich Stock- und Wurzelbrut aussreissen |
Ganzes Jahr |
Entsorgung
- Wurzelteile, Blüten und Samen im Kehricht entsorgen – keine Kompostierung.
- Restliche Pflanzenteile kompostieren.
- Holz verwerten z.B. als Brennholz.
Vorsichtsmassnahmen
- Rinde, Samen und Blätter sind stark giftig. Kleine Mengen davon rufen Bauchschmerzen mit Übelkeit und Brechreiz sowie einen erhöhten Puls hervor. Für Tiere kann der Verzehr von Robinie tödlich sein. Nach Berührungen mit der Pflanze die Kontaktstelle mit einer milden Seife waschen.
- Während mindestens 5 Jahren regelmässige Nachkontrollen durchführen.
- Begrünung des offenen Bodens mit einheimischen Arten, z.B. Esche, Vogelbeere, Holunder.
Ersatzpflanzen
Alpen-Goldregen, Gemeiner Goldregen, Vogelbeerbaum
Wissenswertes
Mit der Familie der Mimosengewächse, zu denen auch die Akazie zählt, ist die Robinie nicht direkt verwandt. Dennoch ist häufig von der Scheinakazie die Rede. Dies ist auf die äusserliche Ähnlichkeit der Robinienblätter sowie der spitzen Dornen zurück zu führen. Auch der Honig, den man aus der Robinie gewinnt, wird im Handel unter der Bezeichnung «Akazienhonig» vermarktet. Gleichermassen sind es die Blätter, an denen Sie eine Akazie von einer Robinie unterscheiden können. Während die Akazie paarig gefiedert ist, also eine gerade Zahl von Einzelblättern an einem Blattstiel besitzt, weist die Robinie zusätzlich ein alleinstehendes Einzelblatt am Ende des Blattstiels auf. (Quelle: Gartenjournal, 02.03.2021)