Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
Spätblühende Goldrute (Solidago gigantea)
Korbblütler
Ursprungsgebiet: Nordamerika, als Ziergehölz und Bienenweide eingeführt
Beschreibung
Kanadische Goldrute S. canadensis: Mehrjährige, 50 - 250 cm hohe krautige Pflanze. Leuchtend gelbe Blüten mit Zungenblüten in etwa gleich lang wie die Röhrenblüten. Stängel grün und im oberen Teil dicht behaart. Blätter lanzettlich, gezähnt und am Ende zugespitzt und auf der Unterseite dicht behaart.
Blütezeit: Juli bis Oktober.
Spätblühende Goldrute S. gigantea: Mehrjährige, 50 - 120 cm hohe krautige Pflanze. Leuchtend gelbe Blüten mit Zungenblüten länger als die Röhrenblüten. Stängel oft rötlich und kahl. Blätter lanzettlich, gezähnt und am Ende zugespitzt und meist nur am Rand rau behaart.
Blütezeit: August bis Oktober.
Mögliche Verwechslung
Grasblättrige Goldrute, Weiden-Alant, Schweizer Alant
Ausbreitung
Samenverbreitung durch Wind, bis 20'000 Flugsamen pro Blütenstand, welche teilweise bis in den nächsten Frühling an der Pflanze hängen bleiben. Wie auch vegetativ durch unterirdische Triebe.
Lebensraum
Wegränder, Waldlichtungen, Kiesgruben, Pionierstandorte, Gärten, Ufer von Fliessgewässern oder feuchte Krautsäume, Strassen- und Bahnböschungen.
Negative Auswirkung
Die Nordamerikanische Goldrute vermehrt sich äussert effizient, bildet sehr dichte Bestände und verdrängt dadurch die einheimischen Arten. Ausserdem besiedelt sie Lebensräume von hohem Schutzwert wie Trockenrasen und Feuchtgebiete und stellt daher ein erhebliches Risiko für schützenswerte einheimische Pflanzen dar. Dadurch ist auch die Vielfalt der Insektengruppen wie Schmetterlinge und Wildbienen betroffen.
Mechanische Bekämpfung
Massnahmen | Jahreszeit | |
---|---|---|
Einzelne Pflanzen |
2- bis 3-mal jährlich die Pflanze mit den Wurzeln ausreissen oder ausgraben |
Mai - Oktober |
Grosse Bestände |
Mehrmals Mähen und Pflanzen im Randbereich des Bestandes ausreissen oder ausgraben. |
1. Schnitt: Juni 2. Schnitt: Mitte August |
Entsorgung
- Blüten, Samen und Wurzeln im Kehricht entsorgen – keine Kompostierung.
- Restliche Pflanzenteile kann vor Ort gelassen oder kompostieren werden.
Vorsichtsmassnahmen
- Ausbreitung durch Samen: Mechanische Bekämpfung vor der Samenbildung durchführen und beim Transport geschlossene Säcke verwenden.
- Benutztes Material vor Ort gut reinigen.
- Verbleibende Wurzelstücke können wieder austreiben und neue Pflanzen bilden.
- Mähen muss konsequent über mehrere Jahre erfolgen, ansonsten kein Erfolg.
- Während mindestens 5 Jahren regelmässige Nachkontrollen durchführen.
- Offene Böden rasch mit einheimischen, standorttypischen Arten begrünen.
Ersatzpflanzen
Farnrauke, Gemeiner Gilbweiderich, Echtes Johanniskraut, Gemeines Leinkraut, Wald-Geissbart, Aufrechte Waldrebe, Wilde Malve, Färber-Waid
Wissenswertes
Die verschiedenen Goldrutenarten (Echte Goldrute Solidago virgaurea (einheimisch), Nordamerikanische Goldruten Solidago candadensis, Solidago gigantea) sind wichtige Nierenheilpflanzen. Sie wirken harntreibend, antibiotisch und entzündungshemmend. Tee und Tinkturen kann man deshalb bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege und Nieren nutzen.