(Prunus laurocerasus)
Rosengewächse
Ursprungsgebiet: Westasien, Südosteuropa, als Zierstrauch eingeführt
Beschreibung
Immergrüner, bis zu 6 m hoher Zierstrauch. Ledrige, giftige Blätter mit dunkelgrün glänzender Oberseite und heller Unterseite. Beim Zerreiben der Blätter verströmen sie einen bittermandelartigen Geruch. Weisse, zarte Blüten in aufrechter Traube, 10 bis 15 cm lang. Kirschförmige, giftige Früchte; anfänglich grün, später rot und schliesslich schwarz.
Blütezeit: April bis Mai.
Mögliche Verwechslung
Herbst-Traubenkirsche, Lorbeer-Seidelbast, Stechpalme, Buchs
Der Kirschlorbeer kann ferner mit den zahlreichen (über 40) gärtnerischen Sorten des Kirschlorbeers verwechselt werden.
Ausbreitung
Ausbreitung vor allem durch Früchte und durch Neuanpflanzungen im Siedlungsgebiet als immergrüne Hecke. Der Kirschlorbeer bildet nach Schnitt durch Wurzelausläufer sehr dichte Bestände. Zudem durch unkontrollierte Verschleppung der Samen durch Vögel und ungewollte Ausbreitung durch wildes Deponieren von Pflanzenmaterial am Waldrand.
Lebensraum
In Gärten und Parkanlagen kultiviert, verwildert an Waldrändern und in Wäldern, Hecken, Böschungen und auf Deponien.
Negative Auswirkung
Der Kirschlorbeer verdrängt mir seinem dichten Blätterwerk jeglichen Unterwuchs und behindert im Wald die natürliche Verjüngung. Ausserdem sterben in Gebieten mit immergrünen Arten die Frühjahrsblütler (Maiglöckchen, Bärlauch, Scharbockskraut) im Unterholz ab, die sonst vom Lichteinfall unter laubabwerfenden Arten vor dem Wiederaustrieb profitieren.
Die ganze Pflanze ist für den Menschen giftig. Der Samen enthält Blausäureglykoside und ist stark toxisch. Für Rothirsche, die vor allem bei Schneelager von dieser immergrünen Pflanze fressen, kann dies zu Vergiftungen führen.
Mechanische Bekämpfung
Alle Pflanzenteile, aber vor allem die Blätter und Samen enthalten für den Menschen toxische Giftstoffe. Bei der Bekämpfung Handschuhe tragen.
Massnahmen | Jahreszeit | |
---|---|---|
Einzelne Pflanzen |
Mehrmals jährlich die Pflanze mit den Wurzel ausreissen oder ausgraben. |
Ganzes Jahr |
Grosse Bestände |
Ringeln |
Erstes Jahr: Februar Zweites Jahr: Juni |
Grosse Bestände |
Fällen und zusätzlich - Wurzelstock ausgraben oder - 3- bis 5-mal jährlich Stockausschläge über mehrere Jahre tief schneiden |
Ganzes Jahr |
Entsorgung
- Gesamtes Pflanzenmaterial im Kehricht entsorgen – keine Kompostierung.
Vorsichtsmassnahmen
- Der Kirschlorbeer (insbesondere Blätter und Beeren) ist giftig, bei der Bekämpfung angemessene Kleidung tragen. Nach Berührungen mit der Pflanze die Kontaktstelle mit einer milden Seife waschen.
- Um Versamung zu verhindern, Beeren vor Samenreife abschneiden und im Kehricht entsorgen.
- Während mindestens 5 Jahren regelmässige Nachkontrollen durchführen.
- Begrünung des offenen Bodens mit einheimischen Arten, z.B. Esche, Vogelbeerbaum, Holunder.
Ersatzpflanzen
Gemeiner Liguster, Stechpalme, Holunder, Eibe, Hagebuche, Buchs, Echter Wacholder
Wissenswertes
Der Kirschlorbeer hat auch eine wichtige Funktion in der Restaurierung und Präparation erlangt. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts dienen die Blätter mit einem hohen Anteil an Blausäure dem Aufweichen oder Geschmeidig machen organischer Materialien. Mit der richtigen Methode kann man beispielsweise getrocknete Insekten wieder beweglich bekommen oder auch lange gefaltete Stoffe wieder geschmeidig machen. (Quelle: Wikipedia, 02.03.2021)