(Reynoutria japonica)
Knöterichgewächse
Ursprungsgebiet: Ostasien, als Zier- und Futterpflanze eingeführt
Beschreibung
Mehrjährige, 1-3 m hohe Pflanze, welche dichte Bestände bildet. Unterirdische Pflanzenteile überwintern und schlagen im Frühling sehr rasch aus. Stängel kräftig, dunkelrot gefleckt, hohl und kahl, meist in Zickzack-Linie geformt. Blätter gestielt, rund bis oval und zugespitzt. Vielblütiger Blütenstand mit weissen, grünlichen oder rötlichen Blüten. Wurzeln aussen rot bis dunkelbraun, innen gelb bis orange, wurzelt bis 3 m tief.
Blütezeit: August bis September.
Mögliche Verwechslung
Mit verschiedenen Knöterichen der Gattung der Reynoutria, Himalajaknöterich, Sachalin Staudenknöterich, Bastardknöterich
Ausbreitung
Hauptsächlich vegetativ: Aus kleinsten Wurzel- und Stängelstücke in Boden, Kompost oder Wasser kann sich ein neuer Bestand bilden. Zudem durch unbewusste Verbreitung mit Aushub, Schnittgut oder durch Schwimmgut. Die schnellwüchsige Pflanze kann pro Woche über 1 m wachsen.
Lebensraum
An Ufern von Fliessgewässern, Strassen- und Eisenbahnböschungen, Waldränder, Schuttplätze, Hecken und Gärten.
Negative Auswirkung
Der Japanische Staudenknöterich bildet dichte Monokulturen und verdrängt dadurch die einheimischen Arten nahezu vollständig. Einerseits lässt der dichte Blattwuchs nur wenig Licht durch und verhindert, dass andere Pflanzen unter ihnen wachsen können, andererseits haben die Knöteriche allelopathische Wirkung: die Pflanze gibt Substanzen ab, die das Wachstum der Nachbarspflanzen verhindern. Am Waldrand sind die negativen Auswirkungen auf die Verjüngung der Bäume und Sträucher im Wald erheblich. Die Staudenknöteriche fördern zudem die Erosion an Böschungen (infolge Absterbens oder oberirdischen Trieben) und beschädigen Infrastrukturen (Triebe können eine Asphaltschicht von 5 cm dicke durchbrechen).
Mechanische Bekämpfung
Massnahmen | Jahreszeit | |
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Einzelne Pflanzen |
Mind. 4- bis 5-mal jährlich die Pflanze samt Wurzeln und ihren unterirdischen Ausläufern ausreissen oder ausgrauben. |
Ganzes Jahr |
Einzelne Pflanze |
Alle 3 bis 4 Wochen schneiden. |
April - Oktober |
Grosse Bestände | Alle 3 bis 4 Wochen, mind. 6-mal pro Jahr, schneiden. | April - Oktober |
Entsorgung
- Sämtliches Pflanzenmaterial im Kehricht entsorgen – keine Kompostierung.
Vorsichtsmassnahmen
- Diese Pflanze hat ein sehr hohes Regenerationspotential. Deshalb keinesfalls mit Mulcher oder Freischneider mähen, da dies kleine Fragmente generiert, die sich weiterentwickeln und verbreiten können.
- Benutzte Geräte gut reinigen und Material nur in gedeckten Transportmitteln transportieren, um Verschleppung zu verhindern z.B. geschlossene Säcke/gedeckter Anhänger.
- Bekämpfung muss konsequent über mehrere Jahre erfolgen, ansonsten kein Erfolg.
- Während mindestens 5 Jahren regelmässige Nachkontrollen durchführen.
- Grosse Bestände sehr schwierig zu bekämpfen, da riesige Wurzelsysteme (bis 3m tief).
- Offene Böden rasch mit einheimischen Arten begrünen.
Ersatzpflanzen
Waldgeissbart, Mädesüss, Efeu, Gemeines Pfaffenhütchen
Wissenswertes
In seiner ostasiatischen Heimat wird der Staudenknöterich schon seit vielen Jahrhunderten als Gemüsepflanze, ähnlich unserem heimischen Rhabarber, angebaut und verarbeitet. Tatsächlich ähnelt der Geschmack dem des Rhabarbers, auch die Zubereitungsarten sind dieselben. Die jungen Triebe des Japanischen Staudenknöterichs schmecken sowohl in herzhaften als auch in süssen Gerichten, etwa in Kompott, Crumbles oder auf Obstkuchen. (Quelle: Gartenjournal, 02.03.2021)